Bestand erhalten oder neu bauen? Dieser Frage geht der 66. Energiewende-Stammtisch auf den Grund.
Die weit verbreitete Annahme, dass ein Abriss mit anschließendem Neubau in jedem Fall günstiger ist, wird nicht bestätigt werden. In 90% der Fälle lohnt es sich, umzubauen, zu modernisieren und instand zu setzen. Lediglich bei jedem zehntem Wohnhaus rechnen sich Abriss und Neubau. Von den über 19 Millionen Wohngebäuden in Deutschland wurden etwa 60 Prozent vor Einführung der 1. Wärmeschutzverordnung 1977 errichtet. Natürlich geht es nicht immer nur um CO2-Emissionen und Energieeinsparung. Über 7 Millionen Bestandsgebäude der 50er bis 70er Jahre weisen neben energetischen Defiziten oftmals auch Mängel an der Bausubstanz auf. Außerdem sind die damaligen Wohnungsgrößen und Grundrisse vor dem Hintergrund heutiger Ansprüche im Wohnungswesen meist nicht mehr zeitgemäß. Aber wann lohnt es sich ein altes Haus umzubauen, welche Tücken lauern und was sollte man auf jeden Fall bedenken? Nach einem kurzen Vortrag mit Erfahrungen und Einblicken aus der Baupraxis werden Fragen geklärt und über die persönlichen Erfahrungen und Anforderungen der Anwesenden diskutiert. Als Referent wird diesmal Sönke Siebold vom Planungsbüro Siebold anwesend sein.
Hier finden Sie die Folien zum Vortrag.
Modernisierung von Bestandsgebäuden nach derzeitigem Stand der Technik mit Wärmepumpe und eigener Energieerzeugung.
Da sich auch die Wärmepumpentechnologie weiterentwickelt hat, ist es heute sicherlich so, dass der Einsatz von Wärmepumpen bei der Sanierung von Bestandsgebäuden möglich ist, auch ohne Flächenheizungen, mit entsprechenden modernen Heizkörpern. Damit wird auch ein Beitrag zur CO2-Reduktion und zum Umweltschutz geleistet.
Hier ist ein Bericht des Frauenhoferinstituts zu Wärmepumpen im Bestand
Die eigene Energieerzeugung mit Photovoltaik und Stromspeicher senkt die Abhängigkeit von externen Energielieferanten und die Betriebskosten des Gebäudes. Je mehr der erzeugte Strom genutzt wird, desto mehr Ausgaben können gespart werden. Bei der Nutzung im Rahmen der Sektorenkopplung kann der Strom auch für Wärme und Mobilität genutzt werden, so dass dafür keine Energie eingekauft werden muss.
Mehrwerts-Steuersatz von 0,00 € ab 2023
Ab 2023 fällt bei der Anschaffung der eigenen Energieerzeugung ein Mehrwerts-Steuersatz von 0,00 € an, was die Anschaffung noch wirtschaftlicher macht und die Amortisation-Zeiten verkürzt.